Prospektive, randomisierte, placebokontrollierte, doppelt verblindete Studie zur Überprüfung der Wirksamkeit der Transkutanen Nervenstimulation in der Behandlung der idiopathischen überaktiven Harnblase.
Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,
gern informieren wir sie hier über unser Forschungsvorhaben. Die Studie wird in der urologischen Klinik am Universitätsklinikum Münster durchgeführt. Es sollen Patienten und Patientinnen, die unter den Symptomen einer überaktiven Harnblase (häufiger Harndrang, Dranginkontinenz, nächtliches Wasserlassen) leiden, hinsichtlich der Wirksamkeit einer neuen, nicht invasiven, quasi nebenwirkungsfreien Therapie untersucht werden. Hierbei erfolgt eine tägliche Elektrostimulation eines Fußnervens im häuslichen Umfeld. Die Behandlung nimmt 75 Minuten ihrer Zeit/Woche in Anspruch, die Studiendauer beträgt 3 Monate. Durch eine gemeinsame Verschaltung mit dem Blasennerven könnte hierdurch Einfluss auf das Empfinden und Verhalten der Harnblase genommen werden. Die Studie wurde von der Ethikkommission der Ärztekammer Westfalen Lippe genehmigt.
Ihre Teilnahme ist freiwillig. Sie werden also nur dann einbezogen, wenn Sie dazu schriftlich Ihre Einwilligung erklären.
Einschlusskriterien
- Idiopathische überaktive Harnblase (häufiger Harndrang, Drangharninkontinenz und/oder häufiges nächtliches Wasserlassen)
- Alter 18 bis 70 Jahre
- Einwilligungsfähigkeit
- Eine oral medikamentöse Behandlung soll 4 Wochen vor Beginn der Behandlung abgesetzt oder für die Dauer der Therapie weiter eingenommen werden
Ausschlusskriterien
- Schwangerschaft
- Kinder < 18 J
- Alter > 70 J
- Einnahme von Psychopharmaka, Antiepileptika, Antidepressiva
- Vorhandensein eines Schrittmachers
- Zustand nach anderen neuromodulativen Verfahren (Sakrale Neuromodulation, Perkutane tibiale Nervenstimulation)
- Zustand nach einer Injektionsbehandlung mit Botox in den Detrusor
- Neurogene Ursache der Harndrangsymptomatik (z.B. Z.n. Apoplex, Multiple Sklerose, M.Parkinson, Querschnittslähmung)
- ♂ obstruktive Miktionsbeschwerden (Prostatagröße > 40 ccm, schwacher Harnstrahl)
- ♀ Senkungsbeschwerden
- Relevante Belastungsinkontinenz (Urinverlust bei leichter körperlicher Bewegung)
- Blasenschmerzsyndrom/Interstitielle Zystitis
- Zustand nach Blasentumor
- Rezidivierende Harnwegsinfektionen (> 3/Jahr bzw. > 2/Halbjahr)
- Anatomische Anomalien der Harnblase und Harnröhre wie z.B. Blasendivertikel, Blasenwandverdickung, Harnröhrenstriktur
- Restharn über 20% des Miktionsvolumens bzw. > 100 ml
Weitere Informationen können Sie dem Flyer entnehmen.